HH: ABSR bei Angst- und Stressfolgestörungen - Theorie (Merkurstab 2023)
Eine theoretische Einführung von Harald Haas
Veröffentlicht in Merkurstab 6/2023. Nur zur internen Kenntnisnahme. Darf nicht kopiert und weitergegeben werden.
Im Menschenherzen schlagen
Der Erde höchste Kräfte
Im Menscheninnern leben
Des Seelenreiches Mächte
Dem Menschenstreben winken
Des Geisterlandes Ziele
Das Menschen Ich jedoch
Ist selber Geist in Geistesweiten.
Und was im Menschen
Sich selber Ich benennt
Ist Bild nur seiner selbst.
Rudolf Steiner (1, S. 261)
Inhaltsverzeichnis
- Stabilisierungsübungen in der Psychotherapie. 1
- ABSR – ein anthroposophischer Achtsamkeitskurs nach Rudolf Steiner 2
- Das Geheimnis der Siebenheit und das Ich. 4
- ABSR und Angststörungen als „Seelennöte auf dem Weg zur Freiheit“. 7
1. Stabilisierungsübungen in der Psychotherapie
Insbesondere in der Traumatherapie-orientierten Psychotherapie gilt die Stabilisierung als das Fundament und das Herzstück. „Sie steht an ihrem Beginn und sollte den gesamten Behandlungsprozess bestimmen; gleichsam wie ein kontinuierliches Band, das sich durch diesen zieht und ihn dabei gleichzeitig einbettet.“ (2, S. 1) Hier gibt es vielfältige Ansatzpunkte:
- Wege und Mittel der Ressourcenaktivierung,
- Achtsamkeit und des Selbst-gewahr-seins,
- Verwendung von Imaginationen,
- Kraft der positiven Gedanken,
- Bewegung mit körperlicher Aktivität und Sport,
- Bezug zu Spiritualität und Religion,
- Umgang mit unangenehmen Gefühlen von Trauer, Wut und Aggression.
Stabilisierung gilt als die erste der drei Phasen der Traumabehandlung und als Voraussetzung für eine gelingende Traumakonfrontation und Integration (3, S. 241–261). Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit den traumaspezifischen Erscheinungen von Dissoziation mit Erstarrung, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Flashbacks, sondern auch um die „komorbiden“ Symptome von Ängsten, Panikattacken, Bedrücktheit, Hoffnungslosigkeit, Schuld und Scham, die auch bei anderen Anpassungs- und Angststörungen vorkommen. Eine detaillierte Beschreibung dieser Vielfalt der Stabilisierungsmöglichkeiten findet sich in der aktuellen Literatur bei Regina Lackner (2), Christine Rost und Bettina Overkamp (4) sowie bei Peter Levine (5) und Luise Reddemann (6). Christian Schopper (7) hat bewährte Möglichkeiten der Stabilisierung aus dem anthroposophischen Erfahrungsbereich zusammengestellt, was sich bei Alejandra Mancini und Cornelia Bucher (8) auch bezüglich der Unterstützung von Angehörigen findet. Dass die Stabilisierung der Krankheitsdynamiken, die bei Aktivitäts- bzw. Anthroposophie-basierter Stressreduktion (ABSR) im Hintergrund stehen und die heute als stressinduzierte Erscheinungen von Ängsten und traumabedingten Folgestörungen angesehen werden, einen inneren Zusammenhang miteinander haben, soll im folgenden ersten Teil des Artikels hergeleitet werden. Bereits durch die Übereinstimmung der hier angeführten Themen der Stabilisierung wird eine Verwandtschaft mit ABSR ersichtlich, insbesondere für die praktischen Umsetzungen. Weitere Hinweise werden im zweiten Teil des Artikels beleuchtet.
2. ABSR – ein anthroposophischer Achtsamkeitskurs nach Rudolf Steiner
Frühere Publikationen
Der Autor dieses Artikels hat bereits 2006 (9, S. 131–142) und 2007 (10, S. 196–207) sowie zusammen mit Theodor Hundhammer (11, S. 217–245) die Grundideen zu einem achtsamkeitsorientierten anthroposophischen Gruppenkurs auf der Basis des Vortrags Nervosität und lchheit von Rudolf Steiner (12) veröffentlicht. In diesem Artikel werden die menschenkundlichen Fragestellungen aktualisiert, die bereits in dem Vortrag angesprochen wurden. Es geht um das Verständnis der seelischen Prozesse, die zur Vorbeugung und zur Verbesserung von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisproblemen, Zweifel und Entscheidungsschwäche, Burnout und depressiven Verstimmungen, posttraumatischen Stresserkrankungen und Ängsten, Hochsensitivität und psychosomatischen Beschwerden führen können. Diesen Symptomen der neurotischen und Anpassungsstörungen sowie der posttraumatischen Belastungs- und somatoformen Störungen nach ICD-10 liegt eine innere Struktur zugrunde, die früher unter dem Begriff Nervosität oder nervöse Störung zusammengefasst wurde.
Die Anwendung dieser Zusammenhänge und die Umsetzung in Gruppenprogramme, wo mit Achtsamkeit auf das eigene Denken, Empfinden und Handeln das Verhältnis zur Welt gewandelt werden kann, dient der Vorbeugung wie auch Verbesserung der genannten Störungen und psychopathologischen Erscheinungen. Im zweiten Teil des Artikels wird konkret erörtert, wie mithilfe von mentalen, Verhaltens- und eurythmischen Übungen eine neue innere Orientierung ausgebildet und für den Alltag verfügbar gemacht werden kann.
Aktivitäts- oder Anthroposophie-basierte Stressreduktion versus MBSR
Das aktuelle Therapiekonzept nach Steiners Vortrag Nervosität und lchheit (12) wurde vom „Perseus Forschungsteam“ (14) zur Entwicklung des Stressreduktionsprogramms in Anlehnung an die bekannten MBSR-Programme (15) entweder als Anthroposophie-basierte oder als Aktivitätsbasierte Stressbewältigung (ABSR) bezeichnet. Zum Kernaspekt des Programms gehört die Aktivität im Alltag und in der dazugehörenden Eurythmie. Anders als in den bekannten achtsamkeitsbasierten MBSR-Seminaren wird in den ABSR-Kursen nicht die Meditation, sondern das Ergreifen, Durchdringen und spielerische Verändern von Aktivitäten im Alltag als Mittel zur dauerhaften Stressbewältigung auf acht Stufen für sieben Formen der Nervosität in den Vordergrund gestellt.
Die Nervositätsübungen Steiners sind, und das ist nicht so bekannt, eine praktische Anwendung des von ihm hochgeschätzten achtgliedrigen Pfades. Dieser Bezug zum achtgliedrigen Pfad Buddhas bildet die Brücke zu den achtsamkeitsbasierten MBSR-Stressbewältigungsprogrammen. Die MBSRProgramme beruhen auf buddhistischen Meditationspraktiken und Werten. Im Zentrum steht u. a. der Bodyscan. Die beiden Programme haben somit denselben Vater als geistigen Urheber und können als Geschwister betrachtet werden. Das sollte durchaus sichtbar werden.
Dem Entwicklungsteam, das sich seit 2021 zu einer „Perseus Forschungsgesellschaft“ (14) zusammengeschlossen hat, geht es darum, die zwei Ansätze in ihren individuellen Ausprägungen wechselseitig ein- und abzugrenzen und Bewusstsein für den Unterschied zu erzeugen.
Der Vortrag Nervosität und lchheit
In einer früheren Einzelausgabe des Vortrags wird deutlich, dass neben verschiedenen Arten der Nervosität – wie Hast des Seelenlebens, Entschlussunfähigkeit, Nachahmung organischer Krankheiten – auch die Ursachen der Nervosität in der „Schwächung des Ätherleibes [Lebensleibes) durch die Zeitkultur und durch Treiben von Dingen ohne Interesse“ stichpunktartig aufgeführt sind. Es folgen dann die Übungen:
- „bewusstes Verlegen von Gegenständen“,
- „bewusstes Verändern von Schreibgewohnheiten“,
- „Rückwärtsdenken von Ereignissen, Dramen usw.“,
- „Beobachtung der eigenen Gebärden“, bewusstes „Anders-als-sonst-Tun“ einiger Dinge (z. B. Benutzung der linken Hand),
- „Versagen, Unterdrücken kleiner Wünsche“,
- „eigenes Erwägen des Für und Wider einer Sache“,
- „Zurückhaltung im Urteilen, besonders bei eigener Betroffenheit“.
Aus den ausführlichen Inhaltsangaben der aufgelisteten Übungen des Vortrags Nervosität und lchheit (12, S. 262) ergibt sich die Frage, welche Verbindungen die sieben Übungen zu den Arten der Nervosität haben. Dabei fällt auf, dass die erste Übung direkt an die Darstellung der „leichten Vergesslichkeit“ anknüpft (12, S. 13). Geht man von diesem zentralen Abschnitt nicht nur nach vorne weiter zu den folgenden Übungen, sondern auch zurück zu den Schilderungen der anderen Arten von Nervosität, findet man einen Zusammenhang zu den weiteren Übungen mit bestimmten Formen der Nervosität. Dabei treffen folgende zusammen:
- das „bewusste Verändern der Schreibgewohnheiten“ mit der „Bedeutung des Zusammenhangs zwischen Innerstem Wesenskern und Tätigkeit“ und der Schilderung, dass es „für die gesamte Wesenheit des Menschen kaum etwas Schlimmeres [gibt], als wenn man seelisch, mit seinem Herzen dem fern steht, was der Kopf treiben muss“ (12, S. 12),
- das „Rückwärtsdenken“ von Handlungsabläufen und die Schädlichkeit der „Einpaukerei“ (12, S. 12),
- das „Beobachten der eigenen Gebärden“ und das „nervöse Treiben in dem öffentlichen Leben“, welches Rudolf Steiner als „politischen Alkoholismus“ (12, S. 11) bezeichnet,
- die „Beherrschung des astralischen Leibes [der Seelenleib] durch das Ich mit Hilfe der Willenskultur“ und die „Krankheitsformen [...], für die man eigentlich keine organischen Ursachen angeben kann, die aber zuweilen organische Krankheiten in einer täuschenden Weise nachbilden“ (12, S. 10),
- das „Erwägen des Für und Wider einer Sache“ und, „daß die Menschen […] gegenüber Dingen, bei denen sie zu Entschlüssen kommen sollten, nicht zu Entschlüssen vorrücken können“ (12, S. 10),
- die „Zurückhaltung im Urteilen“ und die Nervositätsform des „seelischen Zappelfritzen“, der „unvermögend ist, einen Gedanken ordentlich festzuhalten und ihn wirklich in seinen Konsequenzen zu verfolgen“ (12, S. 10).
Die hier angeführten Zusammenhänge der Vortragsthemen zeigen, dass die sieben Formen der Nervosität die Zusammenhänge mit den sieben Übungen widerspiegeln.
Vergleich mit dem achtgliedrigen Pfad des Gautama Buddha
Vergleicht man die Prinzipien zur Ausbildung des achtgliedrigen Pfades, die heute als die Qualitäten der Achtsamkeit angesehen werden, in Rudolf Steiners „Übungen für die Tage der Woche“ (16, S. 68–73) und die damit zusammenhängenden Wochentage bzw. Planetenwirkungen mit den Formen der Nervosität aus Nervosität und lchheit (12), so findet man eine weitgehende Übereinstimmung mit den Themen, die angesprochen werden. Diese sind in der gleichen Reihenfolge aufgeführt:
- Samstag „Vorstellungen, die richtige Meinung“ (Saturn) – „Gedanken nicht ordentlich festhalten und ihn wirklich in seinen Konsequenzen zu verfolgen“ (12, S. 10)
- Sonntag „sich entschließen, richtiges Urteil“ (Sonne) – „nicht zu Entschlüssen vorrücken können“ (12, S. 10)
- Montag „das Reden, das richtige Wort“ (Mond) – „Nervosität in Krankheitsformen, die zuweilen organische Krankheiten in einer täuschenden Weise nachbilden“ (12, S. 10)
- Dienstag „die äußeren Handlungen, die richtige Tat“ (Mars) – „nervöses Treiben in dem öffentlichen Leben“ (12, S. 11)
- Mittwoch „die Einrichtung des Lebens, richtiger Standpunkt“ (Merkur) – „ein geringes Band von Interesse verbindet [...] den menschlichen Seelenkern mit dem, was die Menschen annehmen“ (12, S. 12)
- Donnerstag „das menschliche Streben, alle vorangegangenen Übungen zur Gewohnheit werden lassen“ (Jupiter) – „eine geringe Verbindung [...] zwischen dem menschlichen Seelenkern und demjenigen, was der Mensch treibt“ (12, S. 12)
- Freitag „vom Leben lernen, das richtige Gedächtnis“ (Venus) – die ,,leichte [häufige] Vergesslichkeit“ (12, S. 13)
- Zusammenfassung: „die richtige Beschaulichkeit“
Der letzte Punkt ist im Vortrag Nervosität und lchheit (12) nicht so offensichtlich erwähnt, kann sich jedoch zu Beginn und am Ende des Vortrags sowie in einigen Zwischenbemerkungen finden, wo die Bedeutung der Wesensglieder (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib, Ich) für das menschliche Leben und die Wirkungen der Übungen gegen die Nervosität beschrieben werden. Die thematische Übereinstimmung der acht Punkte der „Ausbildung des achtgliedrigen Pfades“ in der Beschreibung der „Übungen für die Tage der Woche“ (16, S. 68–70) mit den typischen Formen der Nervosität dürfte aus der Formulierung schon einleuchtend sein, mit Ausnahme des dritten Punktes. Dort bildet die Sinnverwandtschaft, sofern die „Unterdrückung von Wünschen, wenn die Nichtausführung der Wünsche keinen Schaden bringt“ (12, S. 22), im Bereich des Redens die Brücke.
In der Beschreibung der Übungen, die dem achtgliedrigen Pfad des Gautama Buddha entsprechen, heißt es einleitend: „Der Mensch muss auf gewisse Seelenvorgänge Aufmerksamkeit und Sorgfalt verwenden, die er gewöhnlich sorglos und unaufmerksam ausführt. Es gibt acht solche Vorgänge.“ (16, S. 68)
Der Hinweis auf die Sorglosigkeit und Unaufmerksamkeit, die heute zu den wesentlichen Symptomen der Aufmerksamkeitsdefizitstörung gerechnet werden, ist sehr zutreffend, sodass eine gewisse Übereinstimmung des Steiner'schen Nervositätsbegriffs mit der aktuellen Diagnose gesehen werden kann. Durch Rudolf Steiners Zuordnung der Übungselemente zu den Wochentagen ergeben sich hier wesentliche Bezüge zu den Planetenaspekten der Wochentage, welche insbesondere die Zuordnung der Vokale in der Eurythmie ermöglichen.
3. Das Geheimnis der Siebenheit und das Ich
Heilpädagogische Grundkonstitutionen und Nervositätsformen
Rudolf Steiner entwickelt in seinem heilpädagogischen Kurs (17) im Juli 1924 grundlegende konstitutionelle Beschreibungen des leiblich-seelisch-geistigen Zusammenwirkens in zuvor unbekannter Differenziertheit. Vergleicht man die sechs heilpädagogischen Grundkonstitutionen mit der Darstellung der Nervosität im Vortrag Nervosität und lchheit, so können vielfältige Übereinstimmungen entdeckt werden.
Beginnen wir mit der ersten Form der Nervosität, so wird diese als „eine Hast des seelischen Lebens“ (12, S. 10) beschrieben, wo der Mensch „unvermögend ist, einen Gedanken ordentlich festzuhalten und in wirklicher Weise in seinen Konsequenzen zu verfolgen, der immer überspringt von einem Gedanken zu dem andern, und wenn man ihn festhalten will, dann ist er schon längst zu einem anderen übergesprungen“ (12, S. 10). Diese Schilderung passt für einen Menschen, der von seinen Gedanken getrieben wird. Als Krankheitsbild erscheint dies in ausgeprägtem Maße bei der (Gedanken-) Zwangserkrankung oder den Zwangsvorstellungen, wie es im Heilpädagogischen Kurs genannt wird (17, S. 80–87), der Obsession, in der die Gedanken den Menschen nicht mehr loslassen. Ein weiteres Phänomen dabei ist der Drang zur Vorstellungsbildung, d. h. zu Vorurteilen, die, wie es im Heilpädagogischen Kurs heißt, zu paranoiden Gedanken werden können.
Die zweite Art der Nervosität spricht eine andere Variante der Zwangserkrankungen an, die sog. Zwangshandlungen (Kompulsion), bei welchen der Zustand im Extrem mündet. Hier wissen „die Menschen mit sich selber nicht viel anzufangen […]“. Sie können „gegenüber Dingen, bei denen sie zu Entschlüssen kommen sollten, nicht zu Entschlüssen vorrücken […], sondern wissen eigentlich niemals so recht, was sie in der oder jener Angelegenheit tun sollen“ (12, S. 10). Dieser Zustand wurde im Heilpädagogischen Kurs nicht näher beschrieben, gehört aber häufig zur ersten Zwangsform.
Die dritte Form der Nervosität ist schon bedenklicher. Hier geht es um eine Nervosität, in der „sich allmählich immer mehr und mehr in eigentlichen Krankheitsformen, für die man vielleicht keine organischen Ursachen angeben kann, die Nervosität auslebt; in Krankheitsformen, die zuweilen organische Krankheiten in einer täuschenden Weise nachbilden, so daß man glauben könnte, der Mensch habe etwa ein schweres Magenleiden, während er nur unter dem leidet, was man zwar recht trivial und nicht bedeutungsvoll, aber eben doch zusammenfasst unter dem Wort ‚Nervosität‘“ (12, S. 10). Die Beschreibung trifft hier sehr eindrücklich auf die sog. „hysterischen Organneurosen“ oder „Konversionsneurosen“ zu, die heute unter der Bezeichnung „somatoforme Störung“ im ICD-10 erscheinen. Obwohl im Heilpädagogischen Kurs nur die Erscheinungsformen der Hysterie bei Kindern (17, S. 64–75) mit Angst und Depression bzw. Erregtheit dargestellt wurden, kann man klar die Zuordnung durch die Krankheitsbezeichnung finden.
Bei der nächsten Krankheitsbezeichnung im Vortrag Nervosität und lchheit (12) ist ein Begriff von Rudolf Steiner neu geprägt worden, und zwar der des „politischen Alkoholismus“. Die Beschreibung lautet dabei: „Es ist ja in der letzten Zeit gesprochen worden von jener Art und Weise nervösen Treibens in dem öffentlichen Leben wie von einer Art von Gebaren, das sich sonst bei dem einzelnen Menschen eigentlich nur äußert, wenn er eben ein bisschen vom Alkohol angestochen ist.“ (12, S. 11) Das „nervöse Treiben in dem öffentlichen Leben“ kennen wir als Bewegungsunruhe und Umtriebigkeit der „maniakalischen“ Kinder (17, S. 88f.). Heute wird es als Hyperaktivität bezeichnet. Rudolf Steiner prägte hier mit dem „politischen Alkoholismus“ einen bildhaften Ausdruck aus dem damaligen Erleben der Erwachsenen, da die Phänomene bei den Kindern wohl noch nicht so geläufig waren, wie es heute der Fall ist.
Die fünfte Nervositätsart schildert Rudolf Steiner als Wirkung der Einpaukerei, bei der „eine eigentliche Verbindung des Seeleninteresses, des innersten Wesenskernes mit dem, was man sich so einpaukt, nicht vorhanden ist“ (12, S. 12). Dieser Zustand entspricht in verstärkter Form dem Phänomen des „Schwachsinns“ (17, S. 87–89), wie er im Heilpädagogischen Kurs beschrieben wurde. Hier geht es um die Schwierigkeit, überhaupt etwas Geistiges aufnehmen zu können und sich in Bewegung zu setzen.
Die Verbindung der sechsten Art der Nervosität mit der Epilepsie aus dem Heilpädagogischen Kurs wird erst aus der Beschreibung der Wirkungen der entsprechenden Übung für diese Nervositätsform auf die Wesensglieder deutlich. Hier heißt es: „Wenn der physische Leib auf eigene Rechnung Bewegungen ausführt, die über das hinausgehen, was eigentlich die Seele wollen kann, was nämlich der astralische Leib wollen kann, dann ist das ein ungesunder Zustand, ein Übergewicht des physischen Leibes über den ätherischen Leib ist dann vorhanden. Bei all denjenigen, welche die eben beschriebenen Zustände haben, haben wir es wiederum mit einer Schwäche des ätherischen Leibes zu tun, die darin besteht, daß er den physischen Leib nicht mehr vollständig dirigieren kann. Dieses Verhältnis des ätherischen Leibes zum physischen Leib liegt ja aus okkulter Sicht allen Krampfzuständen zugrunde. Diese hängen im Wesentlichen damit zusammenhängen, dass der ätherische Leib eine geringere Herrschaft über den physischen Leib ausübt, als er ausüben sollte.“ (12, S. 16) Aus dem Text geht somit klar der Bezug von „epileptischen Erscheinungen“ (17, S. 49–58) zu den Krampfzuständen hervor.
Die letzte Nervositätsart der „leichten Vergesslichkeit“ (12, S. 13) lässt sich durch die Bezeichnung eindeutig mit den Schilderungen der Vergesslichkeit, „das Verschwinden der Eindrücke“ – wie es im Heilpädagogischen Kurs (17, S. 80 -88) genannt wird – verbinden. Aus einer Zusammenschau der heilpädagogischen Polaritäten mit den Nervositätsarten kann sich die folgende Übersicht ergeben:
- Zwangsvorstellungen – Gedanken nicht ordentlich festhalten und verfolgen können
- (Zweifelsucht) – nicht zu Entschlüssen vorrücken können
- Hysterie – Krankheitsformen, die organische Krankheiten nachbilden
- Maniakalisch – öffentliches nervöses Gebaren
- Schwachsinnig – geringes Interesse zu dem, was die Menschen annehmen
- Epilepsie – geringe Verbindung zu dem, was der Mensch tut
- Vergesslichkeit – leichte Vergesslichkeit
Aus dieser Übersicht kann man die jeweils übereinstimmenden Grundtendenzen bei den Konstitutionen betrachten. Hierbei findet man das zu starke Wirken des Seelischen bei den ersten vier Formen, welches dadurch eine zu stark luziferische Tingierung erfährt. Bei den letzten drei Formen sieht man einen zu dichten physischen Leib, der die Wirkungen des Seelisch-Geistigen und des Ätherleibes nicht oder zu wenig aufnimmt und damit im Sinne der ahrimanischen Kräfte im Leib wirkt. Des Weiteren kann man sehen, dass die polaren heilpädagogischen Konstitutionen jeweils „gespiegelt“ angeordnet sind. Dabei stehen sich die Zwangsvorstellungen bzw. die Zweifelsucht mit der Vergesslichkeit in ihrem Bezug zum Wahrnehmen, Denken und dem Gedächtnis am weitesten auseinander bzw. gegenüber. Etwas näher stehen sich, dem Gefühlsbereich zugehörend, die Hysterie und Epilepsie. In der „Mitte“ treffen sich das Maniakalische und Schwachsinn. So wäre jeweils ein Pol der polaren Konstitutionen unter dem seelisch-luziferischen und unter dem leiblich-ahrimanischen Einfluss stehend zu erkennen.
Für unseren Zusammenhang ist noch hervorzuheben, dass bei oben angeführten Konstitutionsbeschreibungen des Heilpädagogischen Kurses, insbesondere beim Schwachsinn (17, S. 88) auf depressive Zustände und bei der Hysterie (17, S. 73) zusätzlich auf manische Reaktionen hingewiesen wird, die aus den Einseitigkeiten des Befindens hervorgehen können. Dies zeigt auf, dass die Depression keine einheitliche Erkrankung ist, sondern durch die Qualitäten der Konstitutionen als „verstärkte Nervositätswirkungen“ angesehen werden kann. Damit bilden diese Angaben auch eine Brücke zu den Behandlungsindikationen der „Nervositätsübungen“ (12).
Die angeführte Zusammenstellung der Nervositätsaspekte mit den heilpädagogischen Konstitutionen macht deutlich, dass die heilpädagogischen Erscheinungen auch mit den Prinzipien der „Nervositätsübungen“ (12) behandelbar sind. Zudem sind die Übungen aus dem Vortrag (12) bei den therapeutischen Angaben des Heilpädagogischen Kurses in den Vortrags-Charakterisierungen und in der Beschreibung der einzelnen Krankheitsfälle (17, S. 90) dem Prinzip nach erkennbar.
Die Siebenheit bei Franz Lohri, Johannes Greiner und 0. Prokofieff
Das Buch von Franz Lohri Mysterium der Siebenheit (18, S. 247), das umfangreiche Aspekte in der materiellen und künstlerischen Erscheinung der Siebenfältigkeit zusammengestellt hat, schließt mit dem Hinweis auf ein Kapitel von Johannes Greiner: „Kunst verwandelt“ (19, S. 169–186), das den Titel „Die Zahl Sieben und der Christus“ trägt. Darin wird die Wirkung des Christus mit den sieben Elohim (Geister der Form) beschrieben, die den vielfältigen Phänomenen der Siebenheit zugrunde liegen. Dieses lässt die vielfältigen Erfahrungen der Faszination mit dem übenden Umgang der sieben Themen im ABSR-Gruppenkurs erahnen, wo von den Teilnehmenden ein tiefes Wahrheitsempfinden spürbar werden kann.
Weiterhin findet sich im Buch von S. 0. Prokofieff Der esoterische Weg durch die neunzehn Klassenstunden (20, S. 77–87) eine Beschreibung zu den Mantren der 6. Klassenstunde, die im Zusammenhang mit den Elementen der heilpädagogischen Konstitutionen und damit auch zu den Nervositäten gesehen werden können. Prokofieff beschreibt das Wirken der nathanischen Jesus-Seele zusammen mit der Zarathustra-Seele für den Ausgleich der luziferischen und ahrimanischen Wirkungen, wie es bei den Nervositätsübungen erwähnt wurde. Peter Selg referiert diese Zusammenhänge zudem in seinem Buch vom Lebenswerk von S. 0. Prokofieffs (21, S. 395–409).
4. ABSR und Angststörungen als „Seelennöte auf dem Weg zur Freiheit“
Menschheitsgeschichtliche Ursprünge der seelischen Belastung
In der Geheimwissenschaft im Umriss (22) stellt Rudolf Steiner die Weltentwicklung im Zusammenhang mit der Menschheitsentwicklung dar. Schon zu Beginn der Menschheitsentwicklung sieht er die Ursachenkräfte wirken, die zu den heutigen seelischen Belastungen und Ängsten zu Irrtum, Furcht und Angst führen. Dabei betont Steiner, dass im seelischen Erleben „Furcht und ähnliche Gefühle […] nur Begleiterscheinungen der Entwicklung des Menschen zur Freiheit“ sind (22, S. 256).
Auf dem Weg zur individuellen Freiheit gerät der Mensch laut Steiner in Auseinandersetzungen mit zunächst hindernden Wesen, die der seelisch-geistigen Welt angehören. Diese sind als WidersacherWesen nicht einfach „böse“, wie dies oftmals beschrieben wird. Sie sind von der göttlichen Weltenlenkung zugelassen und dienen schlussendlich der Entwicklung des Menschen. Dies hatte schon Goethe im ersten Teil seines Faust erfasst, wo er Mephisto sprechen lässt: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ (23)
Weiter führt Rudolf Steiner aus, dass sich in den Jahren 1842 bis 1879 ein entscheidender Kampf in der geistigen Welt abspielte, bei dem der Erzengel Michael die übersinnliche Welt von diesen Widersacher-Wesen „gereinigt“ habe und diese deshalb in die Menschenseele stürzten (24, S. 232–238). Das Verständnis für diese geistigen Ereignisse könne sehr hilfreich sein, um die sich bereits damals ausbreitende Nervosität und die aufkommenden Ängste sowie die Entwicklung spezifischer psychiatrischer Behandlungsformen wie Hypnose oder die Psychoanalyse Sigmund Freuds zu verstehen. Für die spirituelle Betrachtung der Angstphänomene ist es somit notwendig, dieses Wirken der geistigen Wesen mit einzubeziehen.
Gleichzeitig zu dieser verstärkten Wirkung der (luziferischen und ahrimanischen) Widersacher-Wesen in der menschlichen Seele und auf den menschlichen Leib vollzog sich eine Lockerung der Wesensglieder sowie der Seelenkräfte. Diese Veränderungen manifestieren sich auf zweierlei Weise: einerseits als verstärkte Assoziation, d. h. als neurotisches „lneinanderpurzeln“ der Seelenkräfte; andererseits als Lockerung, d. h. als Dissoziation, wenn das Ich nicht (mehr) in der Lage ist, das Denken, Fühlen und Wollen in ihrem Zusammenwirken zu ordnen (25, S. 60, Abb. 1) Dies wurde verursacht durch einen Gang der Menschheit „über die Schwelle in die übersinnliche Welt“ in der Zeit der Bewusstseinsseelenentwicklung (26, S. 162, 192). Das Unharmonische in der Außenwelt könne dabei, so Steiner, zu Hysterie und Ähnlichem als Zeichen der Nervosität führen (27, S. 167).
Geistige Hilfen für die Behandlung von Angsterkrankungen
Als weitere wichtige Veränderung beschreibt Rudolf Steiner, dass sich seit 1721 das „Ätherherz“ vom physischen Herzen loslöst (26, S. 122f.). Bis ins Jahr 2100 wird sich das Ätherherz, welches zwischen dem physischen Herzen und dem Herz-Chakra liegt, bei allen Menschen gelöst haben. Folge dieser Entwicklung könnte unserer Ansicht nach das Herzdenken sein, wo das Denken mit Gefühl und Willensimpulsen begleitet ist. Aber auch neue Wahrnehmungsfähigkeiten, die heute als Hochsensibilität erscheinen, können daraus folgen. Auf der anderen Seite würde bei der Hemmung dieser Fähigkeitsentwicklung das vermehrte Aufkommen von Nervosität und Ängsten sowie der als Aufmerksamkeitsdefizitstörung bezeichneten Erkrankungen festgestellt werden.
Das größte Geheimnis der Menschheitsentwicklung ist laut Rudolf Steiner die Wiedererscheinung des Christus in einer nicht sinnlichen, sondern elementar-ätherischen Gestalt ab dem Jahr 1933 (28). Selbstverständlich ist das Erleben dieses Ereignisses nicht an eine Religionszugehörigkeit gebunden, sondern kann von allen Menschen erfahren werden. In der Zwischenzeit gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte zu diesem Thema, welche die Prophezeiungen Steiners bestätigt haben (29). Die Wirkung dieses Erlebens kann so beschrieben werden, dass eine größere Selbstsicherheit und Orientierung auf das Wesentliche im Leben erlangt wird. Insbesondere schildert Steiner dazu, dass es den Menschen dadurch möglich werde, eine Fähigkeit und Kraft zu entwickeln, der immer stärker werdenden „Technizismen“ der Lebenswelt entgegentreten zu können, um nicht der im Geistigen fassbaren ahrimanischen Kraft zu erliegen. „Dasjenige, was die Menschen daraus herausführen soll, das muss hergeholt werden aus einem neuen Christus-Verständnis.“ (30, S. 188)
Im Weiteren charakterisiert Steiner das Verhältnis zwischen den luziferischen und ahrimanischen Kräften, wie sie sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts zeigen. Das Luziferische sei mehr in den Gefühlen, das Ahrimanische mehr im menschlichen Verstand wirksam. Der ahrimanische Einfluss werde heute mit der Entwicklung von technischen Geräten immer bedeutsamer. Als Hilfe gegenüber dieser Entwicklung hat Steiner das Christus-Ereignis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erwartet. Die Menschen hätten damit die Möglichkeit erhalten, sich mit dieser Christus-Kraft zu durchdringen und „in der richtigen Weise das notwendige Heraufziehen der ahrimanischen Mächte auf sich wirken zu lassen“. Das Unglück unserer Zeit bestehe darin, dass „die Menschen hineinsegeln in das Ahrimanische, ohne durch die Christus Kraft getragen zu sein“ (30, S. 175). Dieses unterbewusste Wirken der intellektuellen, materialistischen Unwahrhaftigkeit und die Technisierung haben laut Steiner zur Folge, dass sich eine „sehnsüchtige Entbehrung“ mit „Furcht vor dem Leben“, die bei den Kindern zu Nervosität führt, bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt (30, S. 182). Diese Stimmung wirkte in den nachfolgenden Generationen weiter und offenbart sich heute als Ängste und Nervosität, wie z. B. in der Aufmerksamkeitsdefizitstörung (9).
Gibt es eine heilsame Aufgabe der Ängste?
Bei unbefangener Beobachtung lässt sich feststellen, dass die alltäglichen Handlungen der heutigen Menschen immer mehr von außen, durch Sachzwänge, bestimmt sind und häufig nicht ihren Empfindungen und inneren Überzeugungen entsprechen. Erst durch Gewinnung der eigenen Freiheit und des Mitleids beziehungsweise der Liebe im Denken, Fühlen und Wollen kann dies überwunden werden.
Hier zeigt sich die Bedeutung der verschiedenen Ängste, die auf diesen Prozess fördernd wirken können, indem sie aufzeigen, dass die Orientierung an den rein äußeren Gegebenheiten des Lebens keine wahre Grundlage für die Lebensgestaltung bietet. Der Widerstand, den die Ängste gegenüber diesen Äußerlichkeiten leisten, stellt unsere Einstellungen im tieferen Sinne infrage und bietet eine Chance, die Illusionen und falschen Vorstellungen über das eigene Leben zu durchschauen. Man kann sogar so weit gehen und sagen, dass die Ängste eine heilsame Aufgabe haben und helfen können, diese Illusionen zu überwinden.
Im Zusammenhang mit den falschen Vorstellungen sprach Rudolf Steiner davon, dass das „normale Denken“ ein „lrrlichtelieren“ (31, S. 30) sei. Dieses Wort verweist auf Irrlichter, also verwirrende Gedankenwesen, die in die Irre führen, wie sie schon Goethe in seinem Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie (32, S. 63–84) bildhaft beschrieben hat. Weiterhin steckt darin auch der im Berndeutschen bekannte Ausdruck „Liiren“, der ein nicht endendes Gedankendrehen bedeutet. Gerade dieses „Verwickelt-Sein“ in verwirrende Gedanken und das Gedankendrehen sind typische Ausprägungen der heutigen Angstformen.
Das geisteswissenschaftliche Verständnis der Ängste
Die geisteswissenschaftlichen Beleuchtungen Rudolf Steiners zum Thema Ängste erweisen sich als wichtige Ergänzungen und Klärungshilfen für das Verständnis der Angstqualitäten. Das Besondere dabei ist, dass er nicht nur seelisch-geistige Bezüge, sondern vielfach auch seelisch-leibliche Bezüge aufzeigt, die in der heutigen Wissenschaft weitgehend in Vergessenheit geraten sind oder übergangen wurden.
Die Polarität von Scham und Schreck
Wiederholt ist Rudolf Steiner in den verschiedenen – besonders in öffentlichen – Vorträgen auf die Phänomene der Scham und Furcht bzw. Angst eingegangen und hat sie in ihren physiologischen Zusammenhängen charakterisiert. Scham wie auch Furcht bzw. Angst sind seelische Prozesse, die sich unmittelbar körperlich ausdrücken: „Ein Mensch erblasst, wegen Furcht und Angst. Was ist da geschehen? Oder wenn der Mensch fühlt: In mir ist etwas, was ich verbergen möchte – und er errötet.“ (33, S. 17) Scham- und Schreckgefühle sind seelische Vorgänge, seelische Erlebnisse. Sie drücken sich aber aus in körperlichen Vorgängen. Bei der Angst möchte man alle Kräfte im Inneren zusammenziehen, sich behaupten; das Blut zieht sich gleichsam im Inneren zusammen. Auch in dem Kapitel „Der viergliedrige Erdenmensch“ in der Schrift Aus der Akasha-Chronik (34, S. 229) finden sich entsprechende Ausführungen zur Physiologie von Scham und Furcht mit dem Ausdruck der Blutbewegung nach innen und nach außen. Im Vortrag Das Wesen des Gebetes, den Steiner am 17. Februar 1910 in Berlin hielt, wird die zeitliche Dimension in der Erscheinung der Angst noch weiter differenziert. Danach kommt die Wirkung der Scham aus der bekannten, aber nicht immer bewussten Vergangenheit und die der Furcht aus der unerwarteten Zukunft: „Während beim Zurückblicken in die Ereignisse der Vergangenheit sich unsere Empfindung und unser Gefühl wie ein abweisendes Urteil, wie Reue, wie Scham vielleicht geltend machen, so stehen der Zukunft gegenüber von vornherein die Empfindungen und Gefühle da von Angst und Furcht, von Hoffnung, von Freude.“(35, S. 111). Im ICD-10 sind die beiden Zustände von Scham und Schreck am deutlichsten in der sozialen Phobie und der phobischen Störung repräsentiert.
Zweifel/Hyperskeptizismus und Phobien
Der Zweifel (36, S. 100f.) tritt in einer anderen Dimension auf als die Ängste, Furcht und Scham. Er geht mit einer Störung der Atmung einher. Die dabei wirksame Wesenheit ist Luzifer. Seine Tätigkeit kann im Schlaf als Albtraum in Erscheinung treten. Weiter spricht Steiner von Hyperskeptizismus (eine pathologische Grübel- und Zweifelsucht), Klaustrophobie, Astraphobie und Agoraphobie (37, S. 66–99). Nach heutigen Begriffen handelt es sich um Gedanken-Zwangserkrankungen. Die von Steiner verwendeten Begriffe Klaustrophobie und Astraphobie sind heute in der wissenschaftlichen Nomenklatur der Psychologie nicht mehr gebräuchlich. Steiner schildert den pathologischen Skeptizismus hier als unbewusste Inspiration aus der übersinnlichen Bewusstseinssphäre. Da diese Wahrnehmungen unbewusst erfolgen, drücken sie sich in Krankheitszuständen aus. Wie der Hyperskeptizismus als unbewusste Inspiration aufgefasst werden kann, stehen die polaren Phänomene Klaustrophobie, Astraphobie und Agoraphobie in Verbindung zur Imagination. Bei dem damit bezeichneten Phänomen handelt es sich um eine unbegründete Furcht, bestimmte Orte oder Situationen aufzusuchen, sodass diese gemieden oder nur mit Angsterleben aufgesucht werden können. Der Hyperskeptizismus entsteht an der „inneren Grenze der Seele“, die Steiner mit vorherrschenden luziferischen Wirkungen verbindet (38, S. 171f.). Klaustrophobie, Astraphobie und Agoraphobie sind an der Grenze zur Sinneswelt angesiedelt, an der anderen Bewusstseinsgrenze, wo die Ahriman eine betäubende Wirkung ausübt (39, S. 139). Diese Erkrankungen können nach Rudolf Steiner durch die Übungen der Imagination und Inspiration bezwungen werden (37, S. 70).
Schreckensvollste Verwirrung als Steigerung der Angst
Neben dem Zweifel kann nach Steiner noch ein weiteres Gefühl an der Grenze zur geistigen Welt auftreten: die „schreckensvollste Verwirrung“ als eine „ungeheure Steigerung des Angst- und Furchtgefühls“ (40, S. 101). Sie tritt nicht (wie der Zweifel) im inneren Erlebnis oder sogar im Traumbewusstsein auf, das auf die Vergangenheit gerichtet ist, sondern in der Begegnung mit der äußeren Welt, an den äußeren Naturvorgängen. Es kommt hier zu einem Anstoßen an die Sinneswelt mit ahrimanischen Bewusstseinswirkungen, die aus der Zukunft hereinscheinen. Es findet hier eine Ausatmungstendenz statt, die an keine Grenzen stößt. Sie ist auch als ein Gegenpol zur Atmungsunterdrückung des Albdrucks beim Zweifel zu verstehen. Es lässt sich also wiederum eine Polarität ausmachen zwischen einer Atemstockung beim Zweifel und dem Sich-Verlieren im Atmen bei der schreckensvollsten Verwirrung.
Zentral für das Eintreten schreckensvollster Verwirrung, die heute als Dissoziation bezeichnet wird, ist eine momentane Überforderung und Hilflosigkeit, auf eine völlig unerwartet eintretende Situation adäquat zu reagieren. Die direkte Folge davon ist die Verwirrung, sodass der Zusammenhang der Geschehnisse nicht mehr gefunden werden kann. Denn durch die schreckensvollste Verwirrung wird ein seelisch-leiblicher Zustand provoziert, in dem die Wesensglieder nicht mehr sinnvoll zusammenwirken. Die physiologische Reaktion ist eine über das schreckhafte Erblassen hinausgehende Erstarrung, die auch als „Freezing“ bezeichnet wird. Wenn der Reaktionszustand nicht abklingt oder sich bei immer wiederkehrenden Erinnerungen aufdrängt und erneut schreckensvollste Verwirrung auslöst, hat man es mit einer sog. Traumafolgestörung zu tun oder mit einer, wie es heute in der psychiatrischen Nomenklatur nach ICD-10 heißt, akuten oder posttraumatischen Belastungsstörung.
In diesem Zusammenhang beschreibt Steiner das Phänomen der stressbedingten Dissoziation der Wesensglieder, wie es oben in der Abb. 1 dargestellt ist. Eines der wesentlichen Phänomene bei der Dissoziation ist das plötzliche Ins-Bewusstsein-Treten von Erinnerungen, das auch als „Flashback“ bezeichnet wird. Beim normalen Erinnerungsvorgang greift das Ich auf die Vorstellungen, die es unbewusst im Ätherleib bis zur Grenze des physischen Leibes gebildet hat, zurück und bringt sie wieder ins Bewusstsein. Das zeitweilige Vergessen ist hier ein aktiver Vorgang, der die Seele bereit macht, neue Erlebnisse aufzunehmen. Im Fall der Dissoziation tritt an seine Stelle ein Nicht-Vergessen-Können. Das Phänomen der Dissoziation der Wesensglieder findet man auch bei Nahtoderlebnissen, wie Rudolf Steiner sie auch in der Geheimwissenschaft im Umriss (22, S. 96–98) beschrieben hat.
Besonders vor dem Hintergrund der im Laufe der jetzigen Menschheitsentwicklung stattfindenden konstitutionellen Veränderungen mit dem oben geschilderten Gang der Menschheit über die Schwelle der geistigen Welt wird verständlich, dass die Bereitschaft zur Ausbildung von Traumafolgestörungen durch die Tendenz zur Dissoziation der Seelen- und Wesensglieder immer größer wird. Bei sensiblen Menschen kann schon das Erfahren über und das Miterleben von Traumata bei nahen Bezugspersonen nach DSM-5 zu einer akuten oder posttraumatischen Stressreaktion führen. Angesichts des Fortschreitens dieser menschheitsgeschichtlichen konstitutionellen Veränderungen ist zu erwarten, dass der Dissoziationszustand zu einer Grundveranlagung wird und es nur dann ein gesundes Seelenleben geben wird, wenn der Mensch bewusst einen Übungsweg antritt, um durch seine lch-Wirksamkeit die anderen Wesensglieder der Seele und des Leibes zu stärken.
Sorge
Bei der Sorge, der heutigen generalisierten Angststörung, handelt es sich nicht um eine bestimmte, situationsorientierte, sondern nach ICD-10 um eine „frei flottierende Angsterscheinung“. Es treten dabei nervöse Schwächen wie Zittern oder Verkrampfungen auf, häufig auch eine mürrische Verstimmung mit existenziellen pathologischen Ängsten bis hin zu unbegründeter Todesangst. Bei Steiner findet sich diesbezüglich neben der Bestätigung der transgenerationalen Ursache dieser Erkrankung (41, S. 59f.) auch der Hinweis auf die Furcht vor dem „aktiven Denken“ (42, S. 67). Diese Grundtendenz des passiven Denkens, des unklaren Durchdenkens einer Situation hält den Menschen zurück, über sich hinauszukommen. Gerade hier gilt jedoch, so Steiner, dass man sich von seinen engsten Interessen loslöst (42, S. 73). Die weit verbreitete Haltung eines passiven, sich festklammernden Denkens ist aber die Grundlage für das Aufgehen in den Alltagssorgen und das verstärkte Mitempfinden des eigenen Leibes als den wesentlichen Erscheinungen dieser neurotischen Ängste.
Panik
Zu den Angststörungen gehört auch die Panik, die meist dann auftritt, wenn das Ich sich in einer Ruhestimmung vom Leib gelöst hat und die Kräfte seines Elementarleibes nicht mehr zusammenhalten kann. Die als Panikattacke bezeichnete Reaktion entwickelt sich schleichend, wobei die Betroffenen nicht genau angeben können, wann es begonnen hat. Geisteswissenschaftlich kann man es auch so beschreiben, dass der Mensch ohne Bewusstsein in die elementar-geistige Atmosphäre des Leibes tritt, was sich zum Beispiel in zusätzlichen Entfremdungsgefühlen zeigen kann. Der/die von Panik Betroffene steigt ohne sein Ichbewusstsein in die niedere Natur seines Leibes (43, S. 167). Diese Störung ist wohl, entsprechend der Scham, durch das Wirken Luzifers bedingt, sodass sie mithin ebenfalls als eine unbewusste Inspiration verstanden werden kann. Bei der Agoraphobie, die durch ahrimanisches Wirken an der Bewusstseinsgrenze verursacht ist, handelt es sich um eine unbewusste Imagination.
Angstformen nach Rudolf Steiner und im ICD-10 Diagnoseschlüssel
Die Angstphänomene, die Rudolf Steiner schildert, bezeichnet er, wie oben angeführt, begrifflich recht differenziert. Diese Entitäten lassen sich als Polaritäten verstehen, wobei sich Schreck und Scham, Zweifel und Agoraphobie, sowie Panik und schreckensvollste Verwirrung gegenüberstehen.
In Bezug auf die Seelenkräfte zeigen sich die Ängste in den bereits angeführten zwei Konfigurationen: in der verstärkten Assoziation als neurotisches „Ineinanderpurzeln“ und in der Lockerung als Dissoziation. Auch die Lockerung der Wesensglieder, des ätherischen Leibes vom physischen Leib und des Astralleibes vom ätherischen Leib sowie des Ich vom Seelenleib, spielt als Grundlage der Angsterscheinungen eine wichtige Rolle (Abb. 1, 44 S. 160).
Es zeigte sich, dass die physiologische Grundlage dabei immer der „Blutmensch“ ist, der mit dem „Anstoßen“ an der Vergangenheit im Inneren, im Seelischen, verborgen bleibt. Dort wird das Denken, Fühlen und Wollen vom Schamgefühl berührt. In der Begegnung mit der unerwarteten oder befürchteten Zukunft in der Sinneswelt reißen die drei Seelenglieder Denken, Fühlen und Wollen auseinander, wenn sie mit Schreck oder Furcht konfrontiert werden. Dabei besteht eine Verbindung der Scham zu den luziferischen und bei Schreck und Furcht zu den ahrimanischen Wesenheiten.
Alle Diagnosen aus dem ICD-Diagnoseschlüssel sind bereits von Rudolf Steiner beschrieben worden (Tab. 1, 45 S. 161).
Es fällt auf, dass es in der Auflistung der offiziellen ICD-10-Diagnosen keine klare physiologische bzw. den Widersacher-Wesen entsprechende Einteilung gibt. Die Begriffe des ICD-10 können dies nicht unterscheiden und richten sich nach einer nominalistisch geprägten Begrifflichkeit bei den Angststörungen. Bei genauerer Betrachtung fällt es schwer, die rein symptomatisch geordneten Angststörungen des ICD-10 zu differenzieren, da es große Überlappungen gibt, sodass Angstforscher allenfalls diese Differenzierung aufgeben wollen. In den Schilderungen Rudolf Steiners finden sich dagegen genaue Unterscheidungsqualitäten, die es auch für den therapeutischen Ansatz erleichtern, ob die „Lösungs-„ oder die „Bindungstendenzen“ als Ausgleich der Krankheitsdynamik mehr gefördert werden sollten. Eine detaillierte Ausarbeitung zu den Textquellen Rudolf Steiners sowie der Gegenüberstellung seiner Beschreibungen zu den heutigen Krankheitsbegriffen der Psychiatrie finden sich bei Rudolf Steiner (46).
Geisteswissenschaftlich heilsame Wege bei Ängsten
Im Umgang mit den verschiedenen Formen von Stresserkrankungen, Ängsten und Nervositäten bietet der geisteswissenschaftliche Übungs und Schulungsweg, wie er jetzt in der Form des ABSR entwickelt wurde, aus seinem inneren Zusammenhang des Verständnisses dieser Erkrankungen eine Methode der Stabilisierung als Form der Salutogenese (47, S. 322–331). Ausgehend von der Erkraftung des Wahrnehmens, Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns mithilfe der oben genannten „aktiven“ und zusätzlichen eurythmischen Übungen führt diese Schulung zur Stärkung der Seelenkräfte. Die konkrete Durchführung und die Ergebnisse bisheriger Auswertungen zu Veränderungen von psychischen Qualitäten soll in einem zweiten Teil dieses Artikels folgen.
Dr. med. Harald Haas
Psychiatrie und Psychotherapie FMH
Anthroposophische Psychotherapie VAOAS und GAÄD
Anthroposophische Psychotherapie DtGAP
harald.haasbe@bluewin.ch
www.achtsamwerden.ch
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